Impfungen
Infektionen sind eine mögliche Ursache von Krebs. Doch es gibt Möglichkeiten, sich wirksam dagegen zu schützen, zum Beispiel durch Impfungen. Bisher gibt es Impfungen gegen Infektionen mit Humanen Papillomviren und Hepatitis B. Beide Viren(-Gruppen) können nach chronischer Infektion Krebs auslösen.
Humane Papillomviren (HPV)
HPV steht für Humanes Papillomvirus. Dabei handelt es sich genau genommen um eine Gruppe von Viren, die rund 200 verschiedene Typen umfassen. Nicht alle sind gleich gefährlich. Einige dieser Viren verursachen zum Beispiel Hautwarzen. Andere sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Vulva, Vagina, Anus, im Mund-Rachen-Bereich oder am Penis beteiligt. Infektionen mit Humanen Papillomviren zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragbaren Infektionen.
Hepatitis-B-Virus
Wer sich mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert, hat ein höheres Risiko, an Leberkrebs zu erkranken. Die Viren sind zwar nicht direkt für den Krebs verantwortlich, doch sie lösen eine Entzündung der Leber aus. Gerade bei Babys und Kleinkindern oder bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem kann dieser Zustand dauerhaft anhalten, also chronisch werden. Mögliche Folgen sind eine Leberzirrhose, bei der das Gewebe des Organs zerstört wird, und Leberkrebs.PD Dr. Andreas Kaufmann, Leiter des Labors für Gynäkologische Tumorimmunologie an der Klinik für Gynäkologie der Charité
Fakten zur Impfung
Fakten zur HPV-Impfung
- Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren.
- Die Impfung sollte am besten vor ersten Sexualkontakten erfolgen.
- Versäumte Impfungen sollten so früh wie möglich nachgeholt werden – dies kann bis zum Alter von 17 Jahren erfolgen.
- Auch Frauen und Männer über 17 Jahre können von einer HPV-Impfung profitieren. Einzelheiten hierzu sollten ärztlich abgeklärt werden.
- Die Kosten der Impfung für unter 18-Jährige werden von den gesetzlichen und in der Regel auch von den privaten Krankenversicherungen übernommen. Bei Erwachsenen erfolgt die Kostenübernahme in Abhängigkeit vom Risiko.
Antworten des Robert Koch Instituts auf häufig gestellte Fragen zu HPV
Fakten zur Hepatitis B-Impfung
- Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Hepatitis B-Impfung bereits im Säuglingsalter.- Außerdem wird Menschen aus Risikogruppen zur Impfung geraten. Dazu gehören: HIV- und Dialysepatient:innen, Personen, die Kontakt zu an Hepatitis-B Erkrankten haben, medizinisches Personal und Ersthelfer:innen sowie Personen, die durch ihr Sexualverhalten ein erhöhtes Infektionsrisiko haben– zum Beispiel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern.- Die Kosten der Impfung für unter 18-Jährige werden von den gesetzlichen und in der Regel auch von den privaten Krankenversicherungen übernommen. Bei Erwachsenen erfolgt die Kostenübernahme in Abhängigkeit vom Risiko.Antworten des Robert Koch Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Hepatitis B