Mehr Unterstützung für Brustkrebsüberlebende notwendig

Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober fordert die Berliner Krebsgesellschaft e.V. eine bessere Nachsorge für Brustkrebspatientinnen.

Berlin, 9. Oktober 2025 – Mit jährlich rund 71.000 Neuerkrankungen ist Brustkrebs die häufigste Krebsart in Deutschland, in Berlin erhalten jedes Jahr rund 2.000 Frauen erstmals die Diagnose Brustkrebs. Zwar überleben dank verbesserter Therapien immer mehr Frauen die Erkrankung, doch viele sind nach Abschluss der Behandlung mit erheblichen sozialen und beruflichen Folgen konfrontiert. Darauf weist die Berliner Krebsgesellschaft e.V. anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober hin.

Viele Frauen, die eine Brustkrebserkrankung überstanden haben, nehmen weniger am sozialen und beruflichen Leben teil als nicht Erkrankte. Das zeigt eine Studie der Medizinischen Soziologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die von der Deutschen Krebshilfe gefördert wurde. Treffen mit Freunden, Vereinsaktivitäten oder Konzertbesuche sind für krebsbetroffene Frauen seltener möglich. Ausschlaggebend dafür sind häufig körperliche Einschränkungen, Ängste, depressive Beschwerden oder finanzielle Belastungen. Besonders stark betroffen sind Patientinnen mit geringem Einkommen und anhaltenden therapiebedingten Folgen.

Auch die berufliche Situation ist für viele schwierig: Fast 30 Prozent der Befragten waren fünf Jahre nach Therapieende nicht mehr erwerbstätig – doppelt so viele wie in der Vergleichsgruppe. Deutlich häufiger gingen Brustkrebsüberlebende vorzeitig in Rente.

„Diese Ergebnisse zeigen, dass die Diagnose Brustkrebs über das Ende der Therapie hinaus wirkt. Viele Patientinnen kämpfen mit langfristigen Folgen – körperlich, seelisch und auch sozial“, erklärt Barbara Kempf, Geschäftsführerin der Berliner Krebsgesellschaft e.V. „Wir müssen unsere Nachsorgeangebote so gestalten, dass Betroffene besser zurück ins Leben finden. Dazu gehören auch psychosoziale Unterstützung und sozialrechtliche Beratung.“

Die Berliner Krebsgesellschaft e.V. bietet seit vielen Jahren vielfältige Angebote für Betroffene und ihre Angehörigen an: psychoonkologische und sozialrechtliche Beratung, ein vielfältiges Kursprogramm (Yoga, Nordic Walking, etc.) und Webinare zum Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit. Wir beraten Familien, in denen ein Elternteil an Krebs erkrankt ist und begleiten Kinder und Jugendliche, deren Mutter oder Vater an Krebs erkrankt ist. Mit dem Projekt Familienzeit ermöglichen wir krebsbetroffenen Familien gemeinsame Erlebnisse und eine kleine Auszeit. Alle Angebote sind kostenfrei.

Über die Berliner Krebsgesellschaft e.V.

Jedes Jahr erhalten in Berlin etwa 25.000 Menschen eine Krebsdiagnose. Unser Beratungsteam unterstützt Krebsbetroffene und ihre Angehörigen in allen Phasen der Erkrankung. Wir bieten psychoonkologische und soziale Beratung – kostenlos und unabhängig. Unsere kultursensible Krebsberatung auf Türkisch antwortet auf die Bedürfnisse einer vielfältigen Stadt. 

Die Berliner Krebsgesellschaft ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1957 für Krebsbetroffene in Berlin engagiert. Unser Kurs- und Informationsangebot und die Prävention finanziert die Berliner Krebsgesellschaft e.V. durch Spenden, Zuwendungen und Nachlässe. Die psychosoziale Beratung für Krebsbetroffene und ihre Angehörigen wird zu einem Großteil durch öffentliche Fördermittel ermöglicht.

Weitere Informationen:https://www.berliner-krebsgesellschaft.de

Pressekontakt:

Berliner Krebsgesellschaft e.V.

Pressesprecherin

Dorothee Winden

030/27 00 07-110

0159/062 65 904

presse[at]berliner-krebsgesellschaft.de

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